Statistische Monatsschrift, 1901 (Classic Reprint) - Hardcover

Excerpt from Statistische Monatsschrift, 1901

Bei dieser Sachlage war es nahe gelegen, die erste allgemeine Betriebszählung an die nach dem Stande vom 3l. December 1900 durch geführte Volkszählung anzuschlie9ssn, welche ja ohnehin schon nicht nur die rein demographischen, sondern auch die eigentlichen Berufsfragen für die gesammte Bevölkerung enthielt, also auch die denkbar beste Grundlage für eine Zählung der Betriebe bilden konnte. So wertbwll aber auch für die neue Aufgabe der so gewonnene Ausgangspunkt war, so konnte anderseits doch nicht daran gedacht werden, die Betriebs zählung unmittelbar mit der Volkszahlung selbst durchzuführen, denn diese hat doch eine Reihe ganz besonderer Aufgaben zu erfüllen, deren glückliche Lösung durch die schwere Belastung des Zählungs geschaftes mit dem ganzen grossen Apparate einer allgemeinen Betriebs zählung nur allmleicht gefährdet werden wäre. Auch erwies sich der in dem österreichischen Zählungsgesetze vom Jahre 1869 bestimmte Stichtag, der 31. December, fur eine Betriebszählung als durchaus ungeeignet. Da ja zur Winterszeit nicht nur eine Reihe wichtiger Betriebe ganz stille stehen, sondern auch sonst Verschiebungen in der Gliederung der erwerbs thätigen Bevölkerung nach Betrieben stattfinden, welche kein Normal bild der gesammten Betriebsthätigkeit erwarten lassen. Auch ist der zulässige Inhalt einer Volkszählung durch das erwähnte Gesetz trotz des in dem selben gemachten Vorbehaltes anderer nicht ausdrucklich genannter Zählungsmomente doch insoferne genau umschrieben, als sich die Zählung immer nur auf Personen zu beschränken hat und ohne gewaltsame Inter pretation des Gesetzes auf eine Zählung von Einrichtungen, wie es die Betriebe sind, nicht ausgedehnt werden konnte.

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