Críticas:
Ein schlau komponiertes und hoch spannendes Panorama der österreichischen Gesellschaft von den Dreißiger Jahren bis heute. Eine bissige, lebenskluge Generationengeschichte - und ein weiterer Beleg dafür, dass Österreich zurzeit in Sachen Kriminalliteratur zur internationalen Spitze gehört. --WDR5, Ulrich Noller
In langen, eingeschobenen Betrachtungen, Lapinskis Konvolut genannt, wird über die Natur des Löwens philosophiert. Es sind schöne, tiefsinnige Betrachtungen, die an die Fabeln von la Fontaine erinnern. Löwen und Löwenjäger lehnen einmal gemeinsam an einer Theke, nippen am Whiskey und spekulieren darüber, ob es denn überhaupt noch echte Löwen gibt. Unger, so scheint es, befürchtet ihr Aussterben. Und hat ihnen noch rasch ein literarisches Denkmal gesetzt. --APA, Wolfgang Huber-Lang
Eine Geschichte, getragen von zwei Protagonisten, die einander schon ein halbes Jahrhundert kennen, der Kriminalbeamte Fuchs und der Herr Lapinski. Deren außergewöhnliche Lebensgeschichten, die zugleich ein Abbild des 20. Jahrhunderts zeigen, in Nachkriegsjahren, Schwarzmarkt und Schieberkreisen, erzählen ohne Pathos, doch minutiös und detailreich Werden und Wirren der 2. Republik. --Buchkultur
Reseña del editor:
Der pensionierte Kriminalbeamte Fuchs wird auf einen interessanten Fall aufmerksam: Ein gewisser Lapinski liegt nach einem rätselhaften Sturz im Koma. War es ein Mordversuch? Rache vielleicht? Fuchs hatte mit Lapinski schon 1945 zu tun: Damals war ein junger Arbeiter vom Gerüst gestürzt, Lapinski hatte ihn nicht halten können. Hat er ihn absichtlich fallen lassen? Immerhin war die Identität des Mannes zweifelhaft; und sein zu Tode gekommener Kollege hatte am Arm eine SS-TätowierungUnger entwickelt aus dieser Ausgangssituation auf mehreren Zeitebenen ein vielfältiges Panorama europäischer Geschichte seit den dreißiger Jahren. Die abenteuerliche Biographie dieses seltsamen Lapinski, der in jedem Menschen die Verwandtschaft zu einem Tier zu erkennen glaubt und sich selbst für einen Löwen hält, steht im Mittelpunkt. Er wurde als Sohn eines jüdischen Uhrmachers nach Frankreich geschickt, verliebte sich dort in die Tochter seines Gastgebers und Lehrherrn, der wiederum in der Résistance aktiv war. Aus Sicherheitsgründen erhält er einen neuen Namen, mit dem er 1945 nach Wien zurückkehrt. Um ihn und den Kriminalbeamten Fuchs gruppieren sich interessante, liebenswerte, skurrile Zeitgenossen, jedes Leben ein kleiner Roman. Beeindruckend das Zeitbild der Wiener Nachkriegsjahre mit der bedrückenden Wohnungssituation, dem Schwarzmarkt, den vielen Hoffnungen und großen Enttäuschungen
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.