Jakob Philipp Hackert: Landschaftsmaler Im 18. Jahrhundert (Denkmaler Deutscher Kunst) - Hardcover

Jakob Philipp Hackert (1737-1807) war der erfolgreichste Landschaftsmaler seiner Zeit. In einem vor allem von den europäischen Fürstenhöfen gesammelten und entsprechend weit verstreuten Werk hinterließ er das eindruckvolle Zeugnis eines ungemein produktiven Lebens. Er dokumentierte die Landschaften Italiens in naturgetreuen Veduten und malte Bilder einer arkadischen Welt, die er als Einladung zu einem imaginären Spaziergang auf der Leinwand verstand. Hackert dachte in den Dimensionen eines >fürs Publikum von Europa< tätigen Künstlers. Die Wertschätzung äußerte sich nicht zuletzt in dem Respekt, mit dem Goethe seinem Zeitgenossen begegnete. In offener Opposition gegen die Ideen der Romantiker erkannte er in Hackert den beispielhaften verwirklichten Typus eines Künstlers, der durch tätiges Leben und beharrlichen Einsatz seiner Talente zum Vorbild und Weltmann geworden war. Dieses Buch bietet eine Gesamtdarstellung des künstlerischen Schaffens in einer Biographie, die den Rahmen eines ereignisreichen Lebenslaufs für grundsätzliche Fragen zur Kunstgeschichte des späten 18. Jahrhunderts ausweitet. Die Zusammenstellung von Werkgruppen in ihren vielfältigen künstlerischen, ästhetischen und kulturgeschichtlichen Verflechtungen gibt einen umfassenden Einblick ins OEuvre. Ausführlich sind die Karrierestrategien beschrieben, mit denen sich der Künstler im Selbstverständnis eines >pictor oeconomicus< behauptete. Den Höhepunkt seines Erfolgs erlebte Hackert seit 1782 im Königreich Neapel. Mit erstaunlicher Loyalität trug er als Hofmaler dazu bei, die Herrschaft der Bourbonen unter der paternalistischen Devise >deliciae principis felicitas populi< zu festigen. Doch erschütterte die Französische Revolution die Grundlagen, von denen Hackert als der wohl letzte Künstler und Bonvivant des Ancien régime hatte profitieren können.