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  • Brentano, Clemens von, deutscher Schriftsteller (1778-1842).

    Verlag: o.O., den 22ten Mai 1817", 1817

    Anbieter: Kotte Autographs GmbH, Roßhaupten, Deutschland

    Verbandsmitglied: ILAB VDA

    Bewertung: 5 Sterne, Learn more about seller ratings

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    Gr.-8vo. 4 SS. Doppelblatt. Hübsches Gedichtmanuskript mit Unterschrift am Ende Clemens. Frühmorgenlied vom Kirschblütenstrauß, schweren Stein, und von des, lieb Herz, und deiner Güte und ihrem Segen,Geschämig trit die falbeAurora vor das HimmelhausDa legt die graue SchwalbeFromm plaudernd ihr die Träume aus.Da sinken in das BlaueDer Sterne Geisteraugen einDa wäscht sich in dem TaueDas Licht den Sonnenschleier rein.Mich weckend summt die MückeAm Fenster, möcht zum Licht hinausDa lenk' ich meine BlickeAuf einen Kirschenblütenstrauß.Der Strauß von dir gepflücketEr hielt die Blüten fest bis heutDoch hat sich heut gebücketUnd seinen Schmuck umhergestreut.Die Blätter aber strecketEr frisch noch zu dem Lichte aus,Zum Licht, das mich erwecketUnd dich und deinen treuen Strauß.Vergieb geliebtes LebenDaß ich zuerst an dich gedachtKann ich zum Licht noch streben,So ist's, weil mir's in dir erwacht.Was wär' mir dann die SonneSchien' sie nicht in die Augen dein,In ihnen wird sie WonneIn meinen wird sie Feuerpein.Wohin ich in der KammerDie irren Blicke irren lass'Schlägt mahnend mir ein HammerAns schwere Herz ohn' Unterlaß.Die Bücher, und die BilderDie geizig ich zusammentrug,Sie schreien immer wilderO stein'ger Acker, stumpfer Pflug.Die Steine wollt' ich wälzenZu einer freien Aussicht LustEs wuchs daraus ein FelsenDer fiel zurück auf meine Brust.Zerschmettert, unbegrabenLag ich in Wind und WettersnotEs fraßen mich die Raben,Ich starb und starb doch nie zu Tod.Es wollt' kein Vogel singenAls wäre dieser Stein verfluchtEs wollt' kein Quell entspringenDer meine heiße Kehle sucht.Nur Kröten, Ottern, SchlangenUmkrochen kalt mir meine BrustDaß Kühlung ich empfangenSelbst von dem grimmen Eckel mußt.Und wenn ich glühend weinte,Verzweiflung mich zu singen zwangDa lobten mich die FreundeHohnlächelnd im Vorübergang.Heran wollt' keiner tretenDen Stein zu wälzen von der Brust,Mit mir wollt' keiner beten,Und ich hab' kein Gebet gewußt.Da rang ich endlich blutigDie rechte Hand mir los und frei,Und schlug ein Kreuz gar mutigDaß Jesu mir barmherzig sei.O wundertätig ZeichenDu trugst die Sünde aller WeltIch fühlt' die Last auch weichenDu warst als Stütze aufgestellt.Ein Vöglein kam gereisetBaut mir ein Dornennest ins HerzDas Vöglein Buße heißetUnd sein Gesang heißt: bittrer Schmerz.Ein Gärtlein ich ihm bauteVon herbem Kraut, heißt Reu und LeidDa fraß es von dem KrauteTrank meine Tränen allezeit.Und heißer ward sein Brüten,Das Dornennest in meiner BrustFühlt' ich wie Feuer wütenDas dürstend still ich tragen mußt'.So lag ich da alleineUnd hört' den Vogel, sah das KrautAls plötzlich von dem SteineEin kühler Quell herniedertaut.Da sah ich auf der SpitzenDes Steines in dem SonnenscheinGar still mitleidig sitzenDich liebes frommes Jungfräulein.Dem Quell, der mich erquicketErschlossest du das FelsentorAus deinen Augen blicketDie Gnade all, die ich verlor.Du siehst mit frommen SinnenDem Tanz der kleinen Fliegen zuUnd gönnst den goldnen SpinnenIhr schwebend Haus in Sonnenruh'.Den Käfer auf den RückenGefallen, richtest mild du auf,Schlägst sichre BlätterbrückenDer Ameise in ihrem Lauf.Du räumest auf den StegenDie Steine aus des Wandrers SchrittUnd tiefst auf irren WegenDie Spur mit deiner Füße Tritt.Du richtest längs dem PfadeDie sturmgebeugte Ähre aufUnd wirfst das zum GestadeGehüpfte Fischlein in den Lauf.Du wärmst mit deinem HaucheDas nestentfallne VögeleinUnd sammelst von dem StraucheZum Bett ihm zarte Wolle ein.Und seinen Eltern streuestDu deines Brodes Krümlein ausWeinst mit dem Leid und freuestDich mit der Lust in Gottes Haus.Deckst selbst das Nest der SchlangenFlehst selbst der Kröte um ein SchildSiehst du die Spinne hangenFeindselig überm Ekelbild.Mein Weh hast du gespüretUnd riefst den Sünder gern zu GastDen Stein hast du gerühret,Er weichet schon ich atme fast.Mein Durst hat dich gezogenUnd deine Tränen flossen mirDie ersten GnadenwogenEntsprangen mir von dir, von dir.Ich las aus deinen BlickenDaß Gottes Lieb unendlich istDein Mund konnt' mich erquickenEr sprach und sang von Jesu Christ.Du sprachst: »Wie einst auf ErdenDer Feind den lieben Herrn versuchtDaß Stein zu Brot sollt' werdenHast du bei Jesu auch gesucht.Du lebst nicht nur vom BrodeNein auch vom Wort aus Gottes MundDich macht vom innern TodeDie Liebe Jesu nur gesund.Der Stein, der dich erdrücketIst greulich vor der Seele meinDoch hab' ich ihn gerücketO glaub und Gott wird gnädig sein.«Da glaubt' ich und den RiegelSchobst du hinweg vom HimmelstorUnd gabst dem Felsen FlügelUnd trugst ihn über mir empor.Doch lieg' ich noch zerschlagenUnd treu noch pflegst du mich lieb KindBis auf Eliae WagenIch endlich deinen Himmel find'.So Herz! mußt' ich heut morgenAls ich zum Lichte aufgewachtDie Liebe von dir borgenDie ich dem Schöpfer zugedacht.So hab' ich Gott gedanketDaß er dich auch erwachen läßtWer schwer gefallen, wanketUnd hält den Stab mit Ängsten fest.Gedichtmanuskripte von Brentano sind von großer Seltenheit. - Aus dem Besitz von Sissi Brentanos.